Alles Liebe – zum Fest der Hiebe: erotische Weihnachts­geschichten

Alles Liebe zum Fest der Hiebe

Dieses Jahr wird Weihnachten fesselnd! Erfüllen Sie sich exklusive Urlaubswünsche im Hotel für die devote Frau, lassen Sie sich im „Office Escort“ ausbilden oder werden Sie bei „Sex-klusiv“ zum Voyeur, bevor Sie bei „Pimp my fuck“ auf Ihre Kosten kommen ...


Begleiten Sie Lilly Grünberg, Sira Rabe, Jennifer Schreiner, uvm.
in herrlich verruchte Fantasien rund um das Fest der Liebe.

208 Seiten
Elysion Books, 2014
ebook

Leseprobe

  • Einer der Kunden verfügte über eine besonders angenehme männliche Stimme. Leider ging seine Frage im Gewirr der vielen Geräusche unter. Weihnachtliche Lieder erklangen schon seit Tagen aus den Lautsprechern und ...

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  • ... verwoben sich mit dem Stimmengewirr der Käufer. Dazwischen mischte sich dann und wann das Bimmeln eines Glöckchens, das ein Bewegungsmelder in Gang setzte, sobald jemand an diesem vorbei ging. Angestrengt horchte Sabrina, verstand aber dennoch nicht, was der Mann sagte, obwohl sie für einen Augenblick ihre Arbeit unterbrach und sich darauf konzentrierte. Vielleicht benötigte er ein spezielles Fachbuch, das in ihren Zuständigkeitsbereich fiel, aber zuerst bestellt werden musste. Angesichts des umfangreichen Sortiments des Buchhandels war es praktisch unmöglich, wirklich jedes Buch vorrätig zu haben.

    Leider blieb es Sabrina nicht immer erspart, auch zu den ihr lästigen Themen zu beraten, wenn sie personell gerade unterbesetzt waren, wie im Augenblick. Ihre Kollegin Lena war für zwei Wochen zum Skifahren in die Berge abgehauen und Sabrina beneidete sie darum von ganzem Herzen. Ihrer eigenen, eher blassen, nur von ein paar vorwitzigen Sommersprossen befleckten Haut würden ein paar höhenintensive Sonnenstrahlen bestimmt auch gut tun. „Entschuldigung, könnten Sie mir bitte weiterhelfen?» Sabrina war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht gehört hatte, dass sich jemand genähert hatte. Ein Mann Mitte vierzig, schwarzer Kurzhaarschnitt, dezent gebräunte Haut und Dreitagebart sah sie freundlich durch seine moderne, schmale Brille an. Männlich, selbstbewusst, aber ohne Arroganz. Mit einem kurzen taxierenden Blick verabreichte Sabrina ihm in Gedanken das Prädikat: Attraktivität und Sympathiefaktor Kategorie Zwei. Nicht, dass sie jemals eine Eins vergeben hätte.

    „Ihre Kollegin hat mich zu Ihnen nach hinten geschickt.» Er machte eine entschuldigende Geste. „Da vorne ist gerade die Hölle los.» Das stimmte allerdings. Sabrina war so auf die Einsortierung der Bücher konzentriert und zugleich mit ihren privaten Überlegungen beschäftigt gewesen, dass sie völlig ausgeblendet hatte, nach vorne zu gehen und zu helfen. Quengelige Kinder, genervte Mütter, dazwischen die etwas brüchige Stimme eines Senioren. Ganz Profi in ihrem Job lächelte Sabrina den Mann freundlich an. Er suchte bestimmt ein Sachbuch. „Aus welchem Fachbereich ist denn das Buch, das Sie suchen?» Grübchen bildeten sich an seinen Mundwinkeln, als sein Lächeln breiter wurde und eine Reihe makelloser Zähne freigab. „Nun, wie man es nimmt – ich suche einen erotischen Liebesroman.» Seine Augen schienen vor Erwartung zu blitzen. Sabrina fühlte sich, als hätte man ihr einen Schlag in die Magengrube versetzt. „Liebesroman?», murmelte sie. Erotisch? Na klar. Bestimmt war das ein Geschenk für seine Frau oder Freundin. Schließlich stand ja Weihnachten vor der Tür, und wenn „Mann“ nichts Besseres einfiel, konnte er mit einem Buch bei einer Leseratte immer punkten. „Wissen Sie denn, welche Buchtitel die Dame in letzter Zeit gelesen hat, damit Sie ihr nichts schenken, was sie schon hat?»

    Sein Blick schien sie bis tief in ihr Innerstes zu durchbohren. Sie wäre ihm gerne ausgewichen, von dieser Intensität eigentümlich berührt, aber irgendwie fesselten sie diese graugrünen großen Augen, so dass es ihr nicht gelang, ihren Blick abzuwenden. Er schüttelte fast unmerklich den Kopf.
    „Ich werde das Buch nicht verschenken. Es ist für mich. Und da ich schon einiges gelesen habe, zu viel, um es einzeln aufzuzählen, interessieren mich vor allem die Neuerscheinungen.»
    Von ihrer falschen Vermutung schien er nicht im mindesten unangenehm berührt. Im Gegenteil, offensichtlich stand er ganz und gar zu seiner Vorliebe.
    Das durfte nicht wahr sein! Ein ausgesprochen männlicher, attraktiver Typ, der schnöde Liebesromane las? Sabrinas Beurteilung sank vorläufig auf Note 3.

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